Rita findet sich nicht zurecht in der Welt. Ihr Leben lang hat sie sich in Genügsamkeit und Akzeptanz geübt; früh kommt sie zu der Erkenntnis, dass sich Träume oder Dinge, die verlorengehen, durch andere ersetzen lassen. Durch Beobachtung stellt sie fest: Der Mensch ist ein Gefäß, in das über die Jahre alles hineinkommt von außen – Meinungen, Verhaltensweisen, Gesten... Das Leben selbst entlarvt sie als eine Aneinanderreihung von Spielchen; je nach Situation wird diese oder jene Version der eignen Person zur Schau gestellt und vor sich hergetragen. Um sich zumindest ihrer selbst bewusst zu bleiben, zückt Rita in regelmäßigen Abständen ihren Taschenspiegel und blickt sich ins eigene Gesicht. Doch, was aus ihre werden soll, weiss sie nicht.
Ana Marwan schreibt Kurzgeschichten, Romane und Gedichte auf Deutsch und Slowenisch, 2022 wurde sie mit dem Ingeborg Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Moderation: Gallus Frei-Tomic
Eine Kooperation mit dem Literaturhaus Thurgau
Reihe: Buch
Tag und Zeit: Samstag, 25.3., 12.00 Uhr
Ort: Stadthaus, Festsaal, Gallusstrasse 14
Zugänglich für Menschen mit Rollstuhl
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